Einigung in der dritten Verhandlungsrunde

Der Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Universitätsklinika e. V. (AGU) und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben in der dritten Verhandlungsrunde für einen neuen Entgelttarifvertrag einen Durchbruch erzielt. Nach einer ganztägigen und teils sehr kontrovers geführten Verhandlung verständigten sich die beiden Tarifparteien auf folgende Eckpunkte unter dem Vorbehalt der Gremienzustimmung:

  • Die Entgelte aller Beschäftigten des Tarifvertrags UK werden um ein Gesamtvolumen von 7,10 Prozent erhöht.
    • Zum 1.11.2019 steigen die Gehälter rückwirkend um 4,1 Prozent, davon gehen 3,1 Prozent in die Tabellenentgelterhöhung.
    • Zum 1.2.2021 werden die Beschäftigten ein weiteres Plus von 3,00 Prozent erhalten.
    • Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 31.01.2022.
  • Im Rahmen der neuen Entgeltordnung haben die Arbeitgeber außerdem eine monatliche Zulage für die Pflegekräfte im Pflege- und Funktionsdienst in Höhe von 200,00 Euro zum 1.1.2020 zugesagt.
  • Ebenso werden die Beschäftigten der Krankenpflegehilfe (KPH) mit einer mindestens einjährigen Ausbildung ein monatliches Plus von 200,00 EUR erhalten.
  • Für die Auszubildenden sieht der Tarifabschluss vielfältige Verbesserungen vor:
    • Eine Starterprämie in Höhe von 450,00 Euro für alle Auszubildenden bei Übernahme durch eines der AGU-Mitgliedsunternehmen
    • Eine Gehaltssteigerung für die Auszubildenden Pflege/ BBiG/ KPH, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Schülerinnen und Schüler der Gesundheitsberufe rückwirkend zum 1.11.2019 um 80,00 Euro sowie zum 1.1.2021 um 50,00 Euro bei einer Laufzeit bis 31.01.2022.
    • Zusätzlich drei Lerntage ab 1.1.2020 für das erste und zweite Ausbildungsjahr
  • Ferner vereinbaren die Tarifparteien, Gespräche zu Regelungen für altersgerechtes Arbeiten aufzunehmen.

„Wir sind froh, diesen umfassenden und für alle Beschäftigten sehr guten Tarifabschluss gemeinsam mit ver.di erreicht zu haben“, so die beiden AGU-Vorstände Gabriele Sonntag und Prof. Dr. Udo X. Kaisers. Mit den Regelungen für den Pflege- und Funktionsdienst stärken die Arbeitgeber der vier baden-württembergischen Uniklinika den Pflegeberuf und wirken dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegen. „In Kombination mit der vorgesehenen neuen Entgeltordnung, die ab Anfang 2020 greifen soll, sprechen wir von einer Vergütungssteigerung für die Pflege von insgesamt 13 bis 22 Prozent“, bestätigen die AGU-Vorstände. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation, in der sich alle vier Uniklinika aktuell befinden, stellt dieser Tarifabschluss einen Kraftakt dar: „Wir sind bei der heutigen Verhandlung definitiv an unsere wirtschaftlichen Grenzen gegangen“, betonen Gabriele Sonntag und Prof. Udo X. Kaisers.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner